Vergangenheit

Mit der Erfindung des ersten benzinbetriebenen Automobils mit Verbrennungsmotor in den 1880ern begann die Ära des Automobilsports. Das erste organisierte Autorennen war ein Zuverlässigkeitstest auf der Strecke von Paris nach Rouen in Frankreich (ca. 80 km) im Jahr 1894. In den USA begann die Geschichte organisierter Autorennen mit einer 87 km langen Rennstrecke von Chicago nach Evanston, Illinois, und zurück am Thanksgiving-Tag des Jahres 1895. In Europa waren Autorennen zwischen jeweils zwei französischen Städten oder von einer französischen Stadt aus in andere Länder die Regel, bis die Behörden in Bordeaux 1903 das Rennen Paris – Madrid abbrachen. Das erste Straßenrennen auf einer geschlossenen Rennstrecke, der Course de Périgueux, fand 1898 statt.

Internationaler Motorsport im modernen Sinne des Wortes begann dank James Gordon Bennett, dem Eigentümer der Zeitung New York Herald. Er etablierte ein jährliches Rennen, an dem nationale Automobilclubs teilnehmen konnten. Jedes Team schickte drei Autos mit einer Ausrüstung ins Rennen, die in den jeweiligen Herkunftsländern der Teilnehmer hergestellt worden waren. Der Automobile Club de France richtete in den Jahren 1901, 1902 und 1903 die ersten Bennett-Trophy-Rennen aus. Später fand die Veranstaltung auf dem Athy Circuit in Irland (1903), auf der Taunus-Rundstrecke in Deutschland (1904) und auf dem Circuit d‘Auvergne in Frankreich (1905) statt. Die mangelnde Bereitschaft der französischen Hersteller, sich auf drei Autos zu beschränken, führte 1906 zum Boykott des Bennett Trophy Race und im selben Jahr zur Durchführung des ersten französischen Grand Prix in Le Mans.

Nach dem ersten französischen Grand Prix in Le Mans im Jahr 1906 fand dieses Rennen mehrere Jahre statt, bis 1923 das erste 24-Stunden-Rennen von Le Mans abgehalten wurde. Der erste italienische Grand Prix fand im Jahr 1908 statt. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges gab es Grand-Prix-Rennen in Frankreich und in Italien. Der Belgische Grand Prix wurde erstmals im Jahr 1925 durchgeführt; Deutschland hielt den ersten Grand Prix im Jahr 1926 ab, während der erste Grand Prix von Monaco 1929 stattfand. Im Jahr 1904 gründeten die nationalen Clubs den Verband „Internationale des Automobiles Clubs Reconnus“ (der 1946 in „Fédération Internationale de l‘Automobile“ umbenannt wurde). Die Wagen der einzelnen Länder waren an der jeweiligen Farbe leicht zu erkennen: Französische Autos waren blau, italienische rot, deutsche weiß und britische grün. Die Rennen wurden auf geschlossenen Strecken von 5 bis 6 km pro Runde mit einer Gesamtstrecke von 250 bis 650 km abgehalten.

Bis zum Jahr 1934 wurden die Grand-Prix-Rennen von französischen und italienischen Herstellern beherrscht, danach dominierten die Deutschen den Rest der 30er Jahre. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden im Jahr 1947 die Autorennen wieder aufgenommen, und seit Ende der fünfziger Jahre lagen britische Autos unangefochten an erster Stelle. Das Jahr 1950 brachte den Beginn der Weltmeisterschaften für Rennfahrer, bei denen üblicherweise Punkte für die Ergebnisse in etwa 15 Grand-Prix-Rennen, z. B. in Monaco, Belgien, Holland, Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Italien, Mexiko, Südafrika, Kanada und den USA, vergeben wurden. Der Wettkampf für Hersteller von Formel-1-Fahrzeugen wurde im Jahr 1955 eingeführt. Über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren wurden Veränderungen für mehr Sicherheit und bessere Leistung vorgenommen. Sportwagen traten ab 1962 gegenüber GT-Fahrzeugen vorübergehend in den Hintergrund.

In Europa übernahm die Fédération Internationale de l‘Automobile die GTP-Regeln der ACO praktisch unverändert und genehmigte die Langstrecken-Weltmeisterschaft der Gruppe C (World Endurance Championship oder World Sportscar Championship) mit Hightech-Prototypen mit geschlossenen Cockpits.